Igeln im Garten Helfen!
Der i.d.R. nachtaktive Igel ist eine der ältesten Säugetierformen - dazu sehr erfolgreich. Doch leider kommen allein in Deutschland jährlich 500.000 der stachligen Gesellen ums Leben; nicht nur durch Kraftfahrzeuge auf und an Straße, sondern auch in unseren modernen Landschaften und aufgeräumte Siedlungsbereichen lauern viele ernste Gefahren: Rasenmäher, betonierte Schächte und Gruben, Netze, Giftköder oder oft nur herumliegender Zivilisationsmüll.
Parallel vernichten wir Menschen konsequent seine Nahrungsgrundlagen durch das Ausbringen von Giften und Pflanzenschutzmitteln.Der aufgeräumte Hausgarten erlaubt selten eine geeignete Nist oder Überwinterungsmöglichkeit. Der Igel ist inzwischen akut vom Aussterben bedroht und steht in vielen europäischen Ländern unter strengem Naturschutz. Außer seinen natürlichen Feinden, wie z.B. Greifvögel und Füchse wird er überwiegend von uns Menschen bedroht, leider oftmals ohne es zu bemerken. Eine Igelkuppel oder Igelholzhaus bietet Schutz und Rückzug. Darin kann der Igel in Sicherheit Schlafen, Nisten und sogar Überwintern. Gleichzeitig ist beides sehr einfach aufzustellen ohne groß auf zu fallen.
Von Anfang März bis zum ersten Frost sollte der Igel mit entsprechend geeignetem Futter (Trocken- und/oder Nassfutter) und einer Wasserstelle unterstützt werden. Die Igel-Mütter finden nur selten ausreichend Nahrung, um ihre Kinder zu versorgen. Auch eine Tränke hilft den Tieren, besonders im Sommer, über die heißen Tage.
Damit den Igel im Garten nichts passiert bitte auf folgendes achten:
- Kellerschächte abdecken keine elektrischen Gartengeräte (Rasentrimmer etc.) benutzen eine Ausstieghilfe am Gartenteich platzieren Schuppen, Gartenhäuser und Garagen die tagsüber immer mal offen stehen bitte öfter kontrollieren, falls sich ein Igel dort versteckt hat, sonst droht er darin zu verungern/verdursten
- beim Komposthaufen umsetzen bitte Vorsicht walten lassen, neben Igel wohnen dort auch gern Schlangen u. Eidechsen
- Schlupflöcher im Gartenzaun einrichten, damit sie ungestört auf Nahrungs- und Quartiersuche gehen können
- bitte Laub und Reisig auf einem Haufen liegen lassen, auf keinen Fall abbrennen
- sollte man im Garten eine Mutter mit Nachwuchs entdecken - bitte auf keinen Fall stören... natürlich sind die Kleinen niedlich und gerade Kinder möchten das gern sehen, aber Igelmütter reagieren bei Störungen mitunter sehr empfindlich und verlassen unter Umständen dann das Nest und ihre Kinder. Das bedeutet, dann für die Kleinen meist das Todesurteil, denn auch wir Pfleger haben bei der sehr schwierigen Aufzucht von Neugeborenen meist kaum eine Chance (da die so wichtige Muttermilch fehlt).
Bei der Zufütterung ist auf folgendes zu achten:
- NUR Wasser, keine Milch
- Keine Speisereste, Gemüse oder Obst verfüttern,
- Nur gesunde Igel zufüttern, kranke o. zu kleine Igel gehören in fachmännische Hände Pflege
- Hygiene ist oberstes Gebot, die Futterschalen täglich mit heißem Wasser säubern
- Nur Igel- und Katzenfutter verwenden, Hundefutter ist aufgrund des zu geringen Proteingehalts nicht empfehlenswert
- Hackfleisch und Ei immer ungewürzt, ungesalzen und gegart anbieten, nie roh
- Keine zusätzlichen Vitamingaben ins Futter tun.